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Innovatives beim Neujahrsempfang von KSB und RTB
Rhein-Berg. „Diejenigen, die im Sport immer den Turnbeutel vergessen, waren mit Feuereifer bei der Sache, haben geschwitzt wie noch nie“, berichtet Lutz Alefsen, der Vizepräsident von Niedersachsens Turnerbund, schmunzelnd von einer Sportstunde mit dem Sportgerät Wii, auf dem Boxen und Bowling gespielt wurde, als eine Turnhalle in seiner Schule nach einem Brand nicht nutzbar war. Es ist heraus zu finden, mit welchen Angeboten Menschen der Sport nähergebracht werden kann. „Was auf uns zukommt, ist nicht in jedem Fall gut. Es kommt aber auf jeden Fall auf uns zu“, lässt Alefsen keinen Zweifel daran, dass die Sportvereine mit der Zeit gehen müssen.
Zwölf Trends gelte es zu bedenken, wenn Sportvereine sich neu aufstellen, etwa „Silver Society“. „Gab es früher beim Deutschen Turnerbund das Programm 50 +, bei dem sich diese Altersgruppe am Rande von Stuhl-Gymnastik bewegte, laufen die heute 60-Jährigen Marathons oberhalb der Baumgrenze“, so Alefsen: „Diese ältere Generation ist für Sportvereine sehr wichtig. Daher müssen sich die Vereine mit den Angeboten für Senioren neu aufstellen für die neuen Best-Ager. Es geht aber auch um den Trend Sicherheit. Hierunter ist zu verstehen, dass Sportvereine das bieten, was Fitness-Studios nicht können: Heimat.“
Landrat Stephan Santelmann stellte in seinen Grußworten Werte des Sports wie unter anderen Fairness und Respekt besonders heraus, freut sich über die vielfältige Sportlandschaft in seinem Kreis mit Sportarten in hohen Ligen. Ihm sei bewusst, dass es für Top-Leistungen wichtig sei, dass die Infrastruktur stimme und dass sich Ehrenamtler bereit finden, sich Zeit für andere zu nehmen. Die herausragenden Leistungen, die Sportlerinnen und Sportler in Rhein-Berg erbringen, zeige sich in jedem Jahr auch bei der attraktiven Sportlerwahl, die aktuell wieder ausgeschrieben sei.
Stefan Klett aus Wipperfürth, Vizepräsident des Landessportbundes und für Finanzen zuständig, nannte Zahlen, mit denen das Land NRW es seinen Sportlern ermöglicht , Großes im Sport zu vollbringen, dankte an dieser Stelle auch MdL Holger Müller, dem Vorsitzenden des Sportausschusses im Landtag, für sein Engagement für den Sport und dem KSB und RTB für deren intensive Arbeit. Mit drei Millionen Euro seien 59 Vereinsmaßnahmen im Kreis 2018 gefördert worden. Es ergebe noch einen Sanierungsstau bei den Sportstätten Für die Trainer-Förderung im Leistungssport wurden 2018 sieben Millionen Euro bereit gestellt. Die Aberkennung des Bundesstützpunktes Kunstturnen sei ein herber Verlust für das Land.
Dirk Schimmelpfennig ist beim Deutschen Olympischen Sportbund für den Leistungssport zuständig und berichtete Interessantes von der Reform im Leistungssport. Die Ergebnisse von der Winter-Olympiade in Sotschi führten zu dieser. Erstmals war Deutschland nicht unter den drei Top-Nationen, sondern nur noch Sechster in der Abschlusstabelle. 2018 in Pjöngjang marschierte das „Team D“ ein und wurde bekanntlich Zweiter im Medaillenspiegel hinter Norwegen. Der Athlet stehe im Fokus. Es wird mit diesem gemeinsam an der dualen Karriere gearbeitet. Es geht auch um Ausbildung, Studium, um Familie – um die Zeit nach dem Sport halt. In 189 Bundesstützpunkten werden Rahmenbedingungen mit den Athleten abgestimmt. „Zielorientiert wird gearbeitet. Wir wollen in einer Disziplin in der Weltspitze ankommen oder definieren, dass wir dort nicht ankommen können“, so Schimmelpfennig: „Wir werden uns auf die Disziplinen und Verbände konzentrieren, die Top-Potenziale haben.“ „Schlüsselfunktionen, ganzheitlich, strukturiert, konzentriert, qualifiziert, wissenschaftlich, fair, manipulationsfrei, erfolgreich“, sind weitere Überschriften über komplexe Themen, zu denen er interessante Inhalte offen legte.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Leistungssport erläuterte Dirk Schimmelpfennig auf Nachfrage auch, warum der Bundesstützpunkt Kunstturnen in Gladbach geschlossen wurde: „Wir haben mit den Verbänden gesprochen und gefragt, welches die wichtigsten Bundesstützpunkte sind. Das war nicht Bergisch Gladbach.“
Ulla Koch, unsere Bundestrainerin Kunstturnen Frauen aus Refrath-Frankenforst, setzt sich in ihrer bekannt engagierten Art für die Wiedereröffnung dieses Bundesstützpunktes ein. Denn: „Wir haben hier in der Region exzellente Turnerinnen. Wir haben für die Frauen nur drei Bundesstützpunkte, die Männer haben mehr. Ich werde alles daran setzen, dass unser Bundesstützpunkt im Rheinland wieder eröffnet wird.“
Christopher Braun von der Handballspielgemeinschaft Refrath/Hand wechselte am Ende der letzten Saison von der Aufgabe als Cheftrainer der 1. Mannschaft auf den Posten des Sportlichen Leiters und hat diesen Schritt nicht bereut: „Es macht Freude zu sehen, wie sich unsere 17- und 18-jährigen Talente entwickeln. Nachwuchstalente, die in allen Sportarten das große Potenzial der Zukunft darstellen, dafür sorgen, dass der Kreis auch weiterhin herausragende Sportlerinnen und und Sportler herausbringt.
(Quelle: BLZ, 23.01.2019 von Elli Riesinger)